Archive für den Monat: Juni 2014

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Felicitas Rohrer aus dem Kehler Stadtteil Goldscheuer (rechts) und ihre Mitstreiterin Kathrin Weigele während ihrer Rede vor den Bayer-Aktionären, die per Videoleinwand in der großen Messehalle in Köln gezeigt wird. Foto: Coordination gegen Bayer-Gefahren
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Die Selbsthilfegruppe Drospirenon-Geschädigter demonstriert in Köln gegen Bayer. Foto: Coordination gegen Bayer-Gefahren

Ich will Euch von einer jungen Frau erzählen, die ich während ihres Praktikums bei der Kehler Zeitung kennen- und im Laufe der Zeit auch bewundern gelernt habe. Sie ist dem Tod nur um Haaresbreite entkommen.
Felicitas Rohrer ist eine sportliche, kerngesunde Frau von 25 Jahren. Nichtraucherin. Sie hat ihren Abschluss als Tierärztin in der Tasche und ist frisch verliebt. Als sie ihren Liebsten in der Uniklinik Freiburg besucht, bricht sie urplötzlich zusammen. 20 Minuten lang ist Felicitas Rohrer klinisch tot. Erst eine Notoperation am offenen Herzen rettete ihr Leben. 16 Ärzte kämpfen um ihr junges Leben. Die Notoperation am offenen Herzen dauert viereinhalb Stunden. Dann beginnt ihr Herz wieder zu schlagen.Sie erwacht ohne sichtbare Hirnschäden aus dem Koma.
»Ein Wunder«, sagen die Ärzte. Sie suchen intensiv nach der Ursache für die Lungenembolie. Und finden keine: Die Frau aus Goldscheuer hat keine Vor erkrankungen. Sie ist nicht erblich vorbelastet. Sie hat nie geraucht. Sie ist nicht übergewichtig. Keine Risikofaktoren. Nichts. Felicitas Rohrer hat nur die Pille Yasminelle von Bayer zu sich genommen. »Ich muss für acht Monate Antibabypille mein ganzes Leben lang büßen«, sagt sie.
Vier Jahres ist das jetzt her. Seither feiert sie zweimal im Jahr Geburtstag. Seither transportieren ihre Venen das Blut nicht mehr richtig. Selbst in der größten Hitzte trägt sie deshalb einen dicken Kompressionsstrumpf über ihrem linken Bein. Tag für Tag muss sie blutverdünnende Medikamente nehmen. Herz und Lunge arbeiten nur noch eingeschränkt. Die 29-Jährige wird nie wieder gesund. Nun klagt sie als erste Deutsche gegen den Bayer-Konzern. Sie wollte einfach nur verhüten – wie Millionen Frauen dies tagtäglich tun. Heute sagt sie: »Die Antibabypille von Bayer hat mein Leben zerstört.«
Und nicht nur ihres. Seit die 29-Jährige mit drei anderen betroffenen Frauen eine bundesdesweite Selbsthilfegruppe gegründet hat, melden sich fast täglich Mädchen und junge Frauen bei ihr, die es ähnlich schwer getroffen hat. Sie alle haben die Pillen Yasmin, Yaz oder Yasminelle verschrieben bekommen, mit denen Bayer jährlich einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro macht. Der Chemiekonzern wirbt für die Pillen mit Versprechen wie schönere Haut und Gewichtsabnahme, also wie für ein Lifestyle-Produkt.
Ein Hinweis auf ein erhöhtes Thrombose- und Embolierisiko im Vergleich zu älteren Pillen fehlt dagegen im Beipack zettel. Genau dieses erhöhte Risiko legen aber jüngste Studien nahe. Im Verdacht steht der in den Pillen enthaltene Wirkstoff Drospirenon. Das Hormon soll angeblich dem Körper Wasser entziehen. Deshalb werden die Pillen auch als Schlankmacher angepriesen. Weniger Flüssigkeit im Körper bedeutet jedoch auch, dass das Blut dicker werden kann. So mit steigt das Thrombose- und Embolierisiko. Das belegen inzwischen auch Studien aus Holland und den USA so wie Aussagen von anerkannten Arzneimittelexperten. Bayer weistdiese Ergebnisse zurück und verweist auf eigenfinanzierte Studien, die kein erhöhtes Thromboserisiko drospirenonhaltiger Pillen aufzeigen.
Vor vier Jahren hat Felicitas Rohrer von alledem nichts gewusst. Sie vertraute ganz ihrer Frauenärztin, die die sportliche, normalgewichtige Nichtraucherin zu keiner Risikogruppe zählte. Außerdem, so hieß es, handele es sich um eine Pille der dritten Generation, die besonders niedrig dosiert sei. Das vermittelt Sicherheit. Die Folgen bekommt die Goldscheuerin bis heute zu spüren:
Sie ist nicht mehr so belastbar wie früher, sie kann ihren Beruf als Tierärztin nicht ausüben, und sie kann keine Kinder mehr bekommen, solange sie die Medikamente nehmen muss.
Im Mai 2011 ha sie Klage gegen den Pharma-Konzern eingereicht. Sie will Schmerzensgeld und Schadenersatz in Höhe von rund 200.000 Euro. Viel getan hat sich seither nichts. Ih Fall liegt beim zuständigen Landgericht. Bayer mauert. Doch die Mauer bröckelt. Felicitas hat kürzlich bei der Hauptversammlung von Bayer in Köln vor Tausenden Aktionären gesprochen und für ihre Sache gekämpft. "Obwohl der Großteil der Bayer-Mitarbeiter reagiert hat mit den gleichen Standardsätzen wie zuvor von wegen, dass die drospirenonhaltigen Pillen ein positves Risiko-Nutzen-Profil haben und dass sie bei indikationsgemäßer Anwendung sicher seien. Doch von einigen Aktionären gab es positve Rückmeldungen: "Viele kamen nach der Rede auf uns zu und haben uns darin bekräftigt weiterzukämpfen. Viele von ihnen haben Töchter in meinem Alter und sind vom ablehnenden Verhalten Bayers schockiert."Die 29-Jährige wird also weiterkämpfen, ermutigt von den vielen Betroffenen, die vor Ort waren, und von den Reaktionen der Aktionäre. Und bis zur nächsten Aktionärsversammlung wird sie weiter juristisch gegen den Konzern vorgehen: Ich hoffe, dass sich mein letzter Satz in der Rede bewahrheitet. Dass ich Bayer das nächste Mal vor Gericht begegnen werde."

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Airfiled Blazer (Foto: Fashionpress)
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Lilly's Closet (Foto: Fashionpress)
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Roeckel (Fashion Press)
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Ebelin Color Bomb (Foto: Fashionpress)

 

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René Lezard (Fashionpress)

 

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Gwynedds (Foto: Fashionpress)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ob zarte Pinselstriche oder wildes Gekritzel: Art-Prints sind nicht zu übersehen. Die neuen Drucke sind einfach zum Verlieben, weil Pop-Art und abstrakte Malerei auch im Museum immer am meisten Spaß machen! Und dieser Trend unsere Lieblingsgemälde stillvoll in die Kleiderschränke bringt.
Art-Fashion funktioniert auch  im Alltag. Man kann beispielsweise von Kopf bis Fuß gleich eine komplette Kunstsammung tragen, das ist natürlich ein toller Hingucker. Weniger Modemutige kombinieren dazu schlichte Basics wie weiße Blusen oder mittelblaue Jeans. Das wirkt weniger überladen und überlässt den Prints den Vortritt.
Gerade geschnitte Sommermäntel, knieumspielende Röcke, weich fallende Oversize-Tops oder Umhängeclutches sind die stärksten Einzelstücke. Und keine Sorge beim Kauf dieser Stücke: Diesen "Arty"-Trend nehmen wir auch noch mit in den Winter.

Fia_Niclas_Layla
Comeback des Jahres: Dolomiti, das Kult-Eis aus den 80er-Jahren, grün-rot-weiß und an der Spitze drei Zacken aus Zitrone, kehrt nach fast 30 Jahren wieder zurück. Kauft man eins, gibt es immer drei Stück an einem Stiel: Da hat man doch was für sein Geld. Und der Genuss erst: Das weiße Zitroneneis muss zuerst dran glauben, dann kommt die Himbeerschicht und am Ende Waldmeister.
Dolomiti, das 1987 ohne Begründung aus den Kühltruhen verschwand, war zwar lange Zeit aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn! Im Internet machten die Dolomiti-Fans Druck, und nun hat Langnese reagiert und bringt das "Kult-Eis" der 80er Jahre zurück. Yippie, denn nicht nur die Fans aus den 80er-Jahren, sondern auch die nächste Generation ist total heiß aufs Eis.
Ich frage mich allerdings: Wann gibt's denn wieder den "Braunen Bär"?

Tor_Gelee
Freut Ihr Euch auch schon auf die Fußball-WM? Gottseidank geht es bald los!
Schon seit Wochen fällt mir auf, was für wunderliche Blüten diese Vorfreude treiben kann. Badeschlappen, Becher, Armreifen, Brillen, T-Shirts, Bunny-Ohren und und und mit Deutschland-, Brasilien- oder anderen Fußball-Motiven kennt man ja schon zur Genügen.
Aber dieses Produkt schießt - meiner Meinung nach - den absoluten Vogel ab: das Schwarz-Rot-Gold TOR-Gelee von L.W.C. Michelsen.
Drei Schichten fruchtigen Brotaufstrich in den Farben der deutschen Flagge. Sollte es wieder Erwarten nicht mit den deutschen Toren klappen, kann ich mir wenigstens damit den Tag versüßen.

Der süße Inhalt besteht aus schwarzen Johannisbeeren, Sauerkirschen und Äpfeln (geschichtet). Das Gelee kommt aus den Obstanbaugebieten des Kehdingerland, gelegen an der Elbe in Niedersachsen nahe der Nordseemündung und wird in einem Familienbetrieb hergestellt im Einklang und verantwortlichem Umgang mit der Natur.
Was ist denn Euer Favorit in Sachen Fan-Accessoires?

Ingrid_Noll
Die Ingrid Noll ist echt eine coole Sau. Darf man das überhaupt über eine Dame von 78 Jahren sagen? Ich denke, das geht schon in Ordnung. Wer die Grande Dame des deutschen Krimis live erlebt hat, so wie ich gestern abend bei einer Autorenlesung in der Thalia-Buchhandlung, wird mir bestimmt recht geben. Die Lady schwingt nicht nur eine verdammt scharfe Feder, wie sie in ihrem neuesten Werk "Hab und Gier" wieder mal aufs Gemeinste beweist, sie hat auch eine ganz schön spitze Zunge. Das bekamen die Zuhörer bei der anschließenden Fragerunde zu spüren.
Eine Frage nahm sie dem Publikum bereits vorweg. Wird ihr diese doch bei jeder Autorenlesung gestellt. "Ja, mein Mann lebt noch. Wahrscheinlich hätte er als gelernter Arzt sowieso die besseren Methoden, mich umzubringen als ich ihn."
Ingrid Noll begann erst mit Mitte 50 mit dem Schreiben. "Dann waren die Kinder aus dem Haus, und ich hatte endlich mein eigenes Zimmer."
Die erste Reaktion von Nolls Mann auf die Mitteilung, dass ein Verlag aus der Schweiz ihren ersten schriftstellerischen Versuch "Der Hahn ist tot" verlegen will: "War die Frau am Telefon besoffen?"
Eine Quotenregelung gibt es bei Ingrid Noll nicht. Männer sterben einfach öfters, weil die Frauen immer die Protagonisten in ihren Werken sind.
Überhaupt wird bei Noll sanft gestorben. Blutorigien und Gewaltausbrüche sind nicht ihr Ding.
Den Frauen von Noll ist allen eins gemein: "Sie haben alle einen gewaltigen Sprung in der Schüssel."
Ingrid Noll schreibt alle Geschichten auf einem Rechner. Morgens nach dem Frühstück fängt sie mit dem Schreiben an. Dann geht sie einkaufen, kocht für sich und ihren Mann. Mittags spielen die beiden Scrabble. Nachmittags wird sie oft und gerne heimgesucht von ihren vier Enkeln. Die dürfen natürlich ihren Rechner benutzen etwa für Youtube und Computerspiele. Noch scheint keines der Kinder eines ihre Werke aus Versehen gelöscht zu haben...
Ingrid Noll ist gut mit einigen Kollegen befreundet, die ebenfalls ihre Bücher beim Diogenes Verlag herausgeben. "Wir kennen uns persönlich, sind teilweise sogar befreundet. Da ist es immer etwas besonderes, wenn man das Werk eines anderen liest. Weiß man doch, was ihn zu dieser Zeit bewegt hat." Sie und ihre Schriftstellerfreunde schicken sich gegenseitig ihre neuesten Bücher zum Lesen zu. "Und wir vergewissern uns dabei gegenseitig, wie toll wir sind!"
Wie es sich gehört, war Noll eine gute Aufsatzschreiberin in der Schule, nur in Mathe war sie eine einzige Niete. "Ich musste also immer schauen, dass ich die Fünf in Mathe mit Deutsch ausgleichen konnte." Auf jeden Fall hat keiner ihrer Deutschlehrer ihr eine solche Krimi-Karriere vorhersagen können.
Noll behauptet von sich selbst, eine virtuelle Galerie in ihrem Kopf zu haben, in der sie alle interessante Frauenporträts speichert, die sie jemals in Kunstgalerien, Museen etc. gesehen hat. Aus diesem "Fundus" liefert sie dann die jeweiligen Titelbilder zu ihren Büchern.
Genauso stammen auch die Titel aus ihrer eigenen Feder. "Ich musste dem damaligen Verleger des Diogenes Verlag immer mehrere Vorschläge einreichen. Daraus hat er sich dann - nach meinem Geschmack - den besten ausgesucht."