EIN Thema beim gestrigen Mädeltreffen im Scheunencafé Denninger bei Karlsbad. (Okay: ein Kerl war auch dabei): Warum haben Männer eine andere Auszieh-Technik bei Pulli, T-Shirt und Co als Frauen? Die Leserinnen dieses Blogs machen es wahrscheinlich so wie wir Mädels in der Runde: Arme überkreuzen, den Pulli am Saum packen und ihn über den Kopf ziehen. Männer dagegen greifen sich meist mit beiden Händen an den Kragen und wursteln das Teil von hinten nach vorne über den Kopf. Der einzige Mann in der Runde hat genau das bestätigt, was die meisten von euch bei ihrem Liebsten wahrscheinlich auch schon beobachtet habt.
Aber warum ist das so. Diese Frage hat mich nicht in Ruhe gelassen. Daher habe ich daheim ein bisschen gegooglet und das dabei rausgefunden:
Forscher glauben, dass das am Sicherheitsverhalten liegt: Frauen können mit ihrer Methode länger einen möglichen Angreifer im Auge behalten. Männer wiederum krümmen sich lieber, um vorsorglich ihr bestes Stück zu schützen. Das ist übrigens auch die Erklärung dafür, warum Frauen vor der Queen einen Knicks machen und Männer sich eher verbeugen. Die weibliche Methode ist zudem frisurschonender – die Haare werden nur kurz angehoben und können dann wieder in ihre alte Form zurückfallen, während sie bei der Männermethode hoffnungslos durcheinandergeraten.
Die zweite Erklärung liegt in der Anatomie: Männer haben von Natur breitere Schultern und ein schmales Becken. Bei Frauen sind die Schultern dagegen meist schmaler als das Becken. Beim Ausziehen ist es bequemer, an der breiteren Stelle anzupacken. Die befindet sich für Frauen an der Hüfte, für Männer im Schulterbereich. Das heißt, beide Geschlechter nutzen die Vorteile ihres jeweiligen Körperbaus aus.
Die Körpersprache ist ein weiterer Aspekt: Männer neigen dazu, in ihren Bewegungen ihre Körperoberfläche zu vergrößern. Sie sitzen breitbeinig da, machen ausladende Gesten und richten sich bei Konflikten drohend auf. Frauen haben dagegen oft schon in der Kindheit gelernt, ihre Körperfläche zu verkleinern. Sie schlagen die Beine übereinander, halten die Arme am Körper, machen sich bei Gefahr klein und lächeln lieber beschwichtigend (oder schreien mit hoher Stimme) statt mit Körpereinsatz zu drohen. Auch beim Pullover ausziehen zeigt sich dieser Unterschied. Wenn Männer in den Nacken greifen, richten sie ihre Arme nach oben und die Ellenbogen nach außen. Damit vergrößern sie ihr Körperbild. Frauen dagegen halten die Arme vor dem Oberkörper. Während sie den Pullover nach oben ziehen, drücken sie Kopf, Schultern und Oberkörper zusammen, wodurch sich ihr Körper eher verkleinert.
Angeboren oder erlernt? Kleine Kinder ziehen meist erst die Arme nach innen aus den Ärmeln und schieben dann den Pullover mit ihren Ärmchen von innen über den Kopf. In späteren Jahren gucken sie sich dann die für ihr Geschlecht typische Entkleidungsweise von gleichgeschlechtlichen Erwachsenen ab und ahmen sie nach. Mit Beginn der Pubertät ist dann für die meisten auch in dieser Verhaltensweise die Geschlechtsfrage geklärt.