Autoren-Archive: Corina

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Die Winterweld von Bad Wildbad von oben besehen – auf dem verschneiten Baumwipfelpfad
Täuschen mich meine Augen? Dabei habe ich doch noch gar keinen Glühwein intus. Den soll es erst später geben. Wenn wir – ähem – von der Berliner Reichstagkuppel runter sind. Hoppela, was hat die überhaupt hier zu suchen. Ist das in meinem Falle schon das Äquivalent zu den weißen Mäusen? Wir sind doch im tiefsten Schwarzwald. Genauer gesagt auf dem Sommerberg bei Bad Wildbad. Und ums noch deutlicher zu formulieren: Ich stehe auf einem Baumwipfelpfad in einer Gegend, wo sich Fuchs und Hase normalerweise Gute Nacht sagen. Nix mit großstädtischem Treiben, dafür im Pulk mit den lieben Kollegen der Pforzheimer Zeitung.
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Der Überraschungsmoment weicht schnell der Erkenntnis: Das ist ja ein 40 Meter hohe Aussichtsturm, an dessem Fuß ich mich befinde. Seine Konstruktion ähnelt frappierend dem oben erwähnten Regierungssitz und lässt Erinnerungen an eine Fahrt nach Berlin wach werden – nur ist hier alles aus Holz und gut durchlüftet, da ohne Außenwände. Puuuh, Glück gehabt! Noch keine mentalen Ausfallerscheinungen infolge geistreichen Getränkekonsums am Vorabend.
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Wäre ja noch schöner, schließlich habe ich mich beim Ausstandsfrühstück von Bruno im Restaurant Auerhahn extra auf Blubberwasser mit Johannisbeere und Latte Macchiato konzentriert, damit ich ohne motorische Beeinträchtigung mit den Blattmachern dieses Outdoor-Ding machen kann. Von denen haben sich einige zuvor im Gegensatz zu mir mit ein paar Viertele oder Hopfenkaltschalen in Form gebracht.  Hähä, wer weiß, wie denen jetzt zumute ist!
Denn mit einer Gesamtlänge von 1.250 Meter (inklusive der Rampe im Turm) und einer Höhe bis zu 20 Meter über dem Waldboden windet sich der Weg durch verschneite Buchen, Tannen und Fichten des imposanten Bergmischwaldes – vorbei an zahlreichen Informations- und Erlebnisstationen mit Wissenswertem zur heimischen Natur- und Tierwelt. Und wie jeder Aufstieg an die Spitze birgt dieser ebenfalls einige Stolperfallen: Wackelseile, Schaukelbalken, rutschige Trittplatten. Kann man betreten, muss man aber nicht. Der ganze Pfad inklusive Turm ist übrigens barrierefrei für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen benutzbar.
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Beim Aufstieg über die Rampe hebt sich der Blick immer weiter über den Wald, und bietet ganz oben einen fantastischen Rundumblick über die Wälder des Nordschwarzwaldes. Willkommen im Puderzucker-Wunderwald! Bleibt man auf der Plattform oben ganz still stehen, merkt man, wie der Turm sich im Winde bewegt. Wie ein Dampfer auf offener See. Ein mulmiges Gefühl. Ich will jetzt aber nicht ausprobieren, ob man hier oben seekrank werden kann. Dazu ist es einfach zu kalt, und es zieht fürchterlich. Außerdem wartet unten am Fuße des Turms das eingangs erwähnte Heißgetränk. Das werde ich mir jetzt schmecken lassen und mir ganz fest versprechen: Baumwipfelpfad – ich komm wieder! Aber im Sommer! Ohne Schnee! Und mit nem Hugo zum Schluss!
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Lieber Bruno, ich sage Danke, Danke, Danke für dieses tolle Erlebnis! Wer weiß, wann und ob überhaupt ich zu diesem Höhepunkt im Schwarzwald gekommen wäre. Das war eine grandiose Idee von Dir, Deinen Eintritt in den Unruhestand mit diesem Ausflug zu krönen. Auf weitere Höhenflüge dieser Art stoße ich gerne die nächsten Jahre mit Dir an. Salut!

 

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Zu den schönen Dingen im Leben, die ich wirklich genieße - und zudem noch kostenlos zu haben sind, zählt frisch gewaschene und gebügelte Bettwäsche. Hach... wie fantastisch fühlt sich der glatte, kühle Stoff schon beim Beziehen von Kissen und Decke an. Das noch leicht steife Gewebe gleitet verheißungsvoll durch meine Finger. Und der Duft erst...leicht nach frischer Brise und einem Hauch Waschmittel. Ich kann dieses Gefühl gar nicht in Worte fassen, wie schön es ist, in ein frisch bezogenes Bett zu schlüpfen. Ich kriege schon Gänsehaut vom bloßen Erzählen.
Ist das Bügeln der Wäsche und Beziehen des Bettes erledigt, freue ich mich den ganzen Tag über, an diesem Tag früher als sonst schlafen zu gehen
Aber ich liebe es auch, die sauber gestapelten Bezüge in meinem Kleiderschrank zu bewundern und jedes Mal, wenn ich etwas im Schrank zu erledigen habe, kurz über den sauber gefalteten Stapel zu streicheln.

Dann muss ich aber jedes Mal auch daran denken, wie schwer es früher war, die Wäsche sauber und gepflegt zu halten.  Vor  gar nicht allzu langer Zeit haben auf dem Herd stundenlang riesige Töpfe mit Kochwäsche gedampft. Anschließend musst alles noch mehrmals gespült werden - von Hand - eine richtige Plackerei. Die Hände sind danach durch das kalte Wasser oft wund und rissig gewesen.
Von meiner Mamutsch, die weiß, was ich für ein Riesenfan von frischer Wäsche bin, habe ich vor einiger Zeit ein Exemplar der "LandEdition - Lavendel, Soda und Kastanie" (Burda Verlag) bekommen. Da dreht sich alles darum, wie Großmutter Kleidung und Wäsche pflegte.
Clevere Tipps, wie man jeden, aber wirklich jeden Fleck rausbekommt (ich sage nur: Mascara♥), die zweitausendjährige Geschichte des Bügeleisens, aber auch wie man ein Duftkissen selber machen kann oder einen Wäscheschrank optimal einräumt stehen in dem Magazin, in dem ich schon oft geblättert habe. Leider weiß ich nicht, ob es das Heft noch im Handel gibt. Falls Ihr eine entsprechende Frage zum Flecken entfernen habt oder wie das Bügeln leichter von der Hand geht, könnt Ihr mich gerne kontaktieren. Soweit ich helfen kann, mache ich das gerne.
Ich bin auf jeden Fall heilfroh, dass heute glücklicherweise komfortable - zudem energiesparende und umweltschonende - Waschmaschinen und Waschmittel dafür sorgen, dass die Hände heil bleiben und die ganze Wäsche tadellos, in kurzer Zeit tadellos sauber wird. Denn: Frische Wäsche gehört zu einem guten Lebensgefühl einfach dazu.


♥ Achja, Wimperntusche-Flecken kriegt ihr ganz leicht raus mit Methylalkohol (Apotheke). Damit den Fleck vorsichtig betupfen (nicht reiben!), danach mit Wasser nachspülen.

 

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Esprit_Home_2015_Lakeside_0331_cmykNennt es den Winter-Blues, aber ich habe die Nase sowas von voll von diesem tristen Winterwetter. Ich brauche endlich, endlich etwas Farbe und vor allem viel Grün.
Diese wunderschönen Inspirationen aus der neuen Spring/Summer Kollektion "Lakeside" von Esprit Home Collektion 2015 lassen auf den Frühling hoffen und laden ein, in sommerlicher Vorfreude zu schwelgen! 

Die Dessins.... ein Traum... , die Stoffe... ein Traum..., die Kombination mit frischem Grün...der absolute Wahnsinn und für mich persönlich das Wohnhighlight 2015!
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Blüten- und Blattmuster, wie man sie kaum zarter auf Kissen, Teppiche und Tapeten hauchen kann. Schon lange standen auf meiner Wunschliste Kissen, die meinem Wohnzimmer Frühlingsgefühle einhauchen. Ich denke, ich bin fündig geworden. ♥
Ich glaube, ich werde dieses Jahr wohl auch wieder mehr zu Grünpflanzen greifen und zur kleinen Heimbotanikerin mutieren 😉 

Bis jetzt habe ich alles "Grüne" eher auf den Balkon verlagert. Obwohl er nur winzig klein ist. Einzig das Olivenbäumchen aus dem letzten Italienurlaub durfte frostbedingt doch noch ins Wohnzimmer umsiedeln... bleibt nur daran zu denken, ihm auch ab und zu mal ein paar Tropfen Wasser zu genehmigen.  Daran scheitert das Vorhaben im Hause rinathinksabout nämlich meistens! 😉

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Sobald die ersten Sonnenstrahlen den Frühling wecken, schlägt nicht nur mein Herz höher. Auc  die Dessins zeigen lebhafte Regungen - wie die Kissen, Tischläufer und Vorhänge der Serie Zickzack beweisen. Da schreit mein kleinen Shopping-Herz: HABENWOLLEN!
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all picture by esprit-home
new collection Spring 2015
 
Wir lesen uns! ♥
 
Eure Corina

Alles, was mit Landlust und -liebe sowie alten Traditionen zu tun hat, erlebt seit ein paar Jahren einen riesigen Hype. Doch es gibt Brauchtümer, denen etwas Unheimliches anhaftet und von denen man lieber nur hinter der vorgehaltenen Hand spricht.  Einen solchen hat Monika Reinbold wiederbelebt. Mit der Laterne in der Hand nimmt sie Unerschrockene mit auf eine Tour über die Mundinger Waldhöfe. Dort wo die Toten vor nicht langer Zeit noch zu Hause aufgebahrt wurden, die Angehörigen Totenwache hielten und die Lichtsagerin von Haus zu Haus ging und verkündete, wann die Beerdigung stattfinden sollte.
Da mein Liebster und ich uns eigentlich nicht zu den Angshasen zählen, haben wir uns an einem dämmrigen Abend zusammen mit 30 anderen tapferen, warm eingepackten Männer und Frauen beim Gasthaus Stilzer Fritz eingefunden, ausgerüstet mit Laternen und gutem Schuhwerk, wie vorab empfohlen. Vorsichtig nähern sich die unbekannten Leute ein bisschen an, kommen da und dort ins Gespräch. Plötzlich gellt ein Schrei: "D’ Kiaferi ihr Mann isch gschtorbe!" Wir zucken zusammen. Eine Frau im strengen schwarzen Rock, mit schwarzem Kopftuch und einem roten Leinensäckchen umgegürtet ist plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht. Die absonderliche Gestalt scheucht die Gastwirtin mit lautem Ruf auf. Die Besitzerin des Stilzer Fritz, einem alten Gasthof bei Emmendingen, einsam zwischen Mundingen und Freiamt gelegen, lauscht und wiegt bedächtig den Kopf hin und her. Wir verfolgen gebannt den Dialog der beiden Frauen.

"Ich bin d’ Lisbeth, d’ Lichtsageri", erklärt die Schwarzgewandete der Wirtin und uns, der Gruppe von Neugierigen. Die Lichtsagerin ist gekommen, um von einer "Liich", alemannisch für Leiche, zu berichten. Den Tod des Küfers hat sie zu verkünden, danach lädt sie im Namen der Witwe zu seiner Beerdigung ein. Nach kurzem Plausch wird sie weiter wandern zum nächsten Hof. Wir dürfen mit. Schauspielerische Erlebnisführung nennt sich das.
Vor allem Paare und kleinere Gruppen sind dabei, die meisten aus Emmendingen und Freiburg, wie die Auto-Kennzeichen auf dem Parkplatz vor dem Gasthaus verraten, aber auch aus Pforzheim und München. Für Kinder ist das vierstündige Programm wohl eher zu lang, zu spät - und auch zu gruselig. 

Während sich der Abendhimmel allmählich rötet, zünden wir unsere Kerzen in den mitgebrachten Laternen an. Malerisch sieht es aus, wie die großen und kleinen Leuchten da stehen und die heraufziehende Dämmerung erhellen. Die Gästeführerin Monika Reinbold ist an diesem Abend in die Rolle der Tagelöhnerin Lisbeth geschlüpft, die als Lichtsagerin ein Zubrot verdient. In dieser Gestalt wird sie über das Leben der Bauern, ihre Sagen und ihren Aberglauben berichten.

Bevor wir uns auf den Weg machen, schenkt die "Stilzerin" auf zwei großen Töpfen dampfende Gerstensuppe zur Stärkung aus. Monika Reibold erzählt derweil von Leben und Beruf der Lichtsagerin Lisbeth. Die Figur ist erfunden, doch den Beruf der Lichtsagerin gab es früher wirklich in diesen Tälern. Es war ein einsames Los. Bis in die 1960er überbrachten alte, verarmte Tagelöhnerinnen den Bauern die Hiobsbotschaft. Sie wanderten von Hof zu Hof, oft weite Strecken, um vom Tod eines Gemeindemitglieds zu berichten. Nur so konnten die Bauern auf den weit verstreut liegenden Höfen davon erfahren. Jeder Hof entsandte dann ein Mitglied zum Trauerzug, der den Verstorbenen von seinem Sterbezimmer bis zum Friedhof geleitete.

Aufgeregt wie eine Schulklasse auf Klassenfahrt gehen wir los. "Immer zsämme blibe!", ruft Reibold. Malerisch sieht es aus, wie die kleine Gruppe im Schein der Laternen durch die dunkle Landschaft läuft. Die Kerzen machen ein warmes Licht, das nicht weit in die Dunkelheit dringt. Kein Laut ist zu hören, nur unsere Schritte, vereinzeltes Kichern und Wispern. Immer wieder bleiben wir stehen, und Lisbeth erzählt mit Flüsterstimme, wie das Leben und Sterben auf den alten Höfen früher vor sich ging. Im Zimmer des Verstorbenen, der auf dem Bett aufgebahrt lag, musste die Nacht über Totenwache gehalten werden. Die Kerze im Zimmer war das einzige Licht weit und breit, draußen vor dem Fenster herrschte absolute Dunkelheit. Der nächste Hof war weit entfernt. 
Plötzlich zerreißt der Ruf eines Nachtvogels das angespannte Schweigen. Käuzchen, Eule? Keine Ahnung - doch die kurz hintereinander ausgestoßenen Schreie "Kuwi, kuwi" vermitteln uns noch instensiver das Gefühl, gaaaaanz weit weg zu sein. Wir erfahren von Lisbeth, dass der Ruf von einem Kauz stammt. Er klingt in den Ohren des Wachenden wie eine Aufforderung, ein "Komm mit". Dem Totenvogel, wie der Rufer auch genannt wurde, folgen wir lieber nicht.

Nach einer Weile tritt die dunkle Silhouette des Amsenhofs aus der Dunkelheit. Schon von weitem ruft die Lichtsagerin den Tod des Küfers aus. Erhängt hat er sich, erzählt sie der neugieren Amsenbäuerin – auf dem Dachboden. "Das ist auch kein Wunder, denn seine Frau ist eine Schindmähr mit boshaftem Maul", meint diese. Die schmutzigen Details, den Tratsch und Klatsch liefert die Lichtsagerin gleich mit. Der selbst gebrannte Schnaps der Amsenbäuerin löst die Zunge. Zehn Mark hat sie früher von jedem Hof für ihre Dienste bekommen, einen wärmenden Schnaps, ein Ei oder einen Tiegel Schmalz gab es dazu. Damit lüftet sich auch das Geheimnis des roten Säckchens. In das sind die beiden letztgenannten Gaben gewandert. Auch wir dürfen von dem selbst Gebrannten der Amsenbäuerin probieren. Die meisten Damen bevorzugen jedoch den Eierlikör, ebenfalls nach altem Hausrezept selbst hergestellt. Ein gleißeder Sternenhimmel wölbt sich über uns, wie man ihn über der erleuchteten Kulisse einer Großstadt niemals sieht. Es ist kalt. Der letzten Lichtsagerin sind Kälte und Schnaps zum Verhängnis geworden. Sie hatte zu viel getrunken und wurde am nächsten Morgen erfroren unter einem Schneehügel gefunden.

Auf dem Weg zum Huttenhof treffen wir einen Pestkranken in den letzten Todeszuckungen. Der Todgeweihte torkelt von Wanderer zu Wanderer, schwenkt seine rußige Pechfackel und röchelt sich schier die Lunge aus dem Hals. Urplötzlich kippt er um und rollt in den Acker. "Lehn ihn liege!", empfiehlt Lisbeth und scheucht ihre "Schafe" weiter.
Mehr Horrorgeschichten gibt es unterwegs: Großes Unglück droht dem, der einem Schimmelreiter begegnet. Ein Schäfer traf einmal einen solchen Reiter – am nächsten Tag war die Pest in seinem Heimatdorf. Und eine böse Überraschung erleben jene, die nicht glauben wollen, dass auf der gegenüberliegenden Hügelkette die Hexen sich zum Tanze mit dem Teufel trafen. Nach all diesen Schrecken sind wir froh, den Huttenhof zu erreichen. Dort empfangen uns drei Hofhunde. Einer davon ein kleiner Kläffer. In dem Lärm gehen die Worte der Lichtsagerin unter. Macht nichts, es ist alles gesagt. Die Huttenhofbäuerin lädt zu Schmalzbroten und Most ein.

Es ist spät, als wir zum Stilzer Fritz zurückkehren. Bei Vesperbrett, Wurstsalat und einem Glas Bier wärmen wir unsere durchgefrorenen Glieder und stärken  uns von den Schrecken des Abends. Und sind froh, dass wir im sicheren Auto nach Hause fahren können.

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Danke, mein Schatz, fürs Modelling.

EIN Thema beim gestrigen Mädeltreffen im Scheunencafé Denninger bei Karlsbad. (Okay: ein Kerl war auch dabei): Warum haben Männer eine andere Auszieh-Technik bei Pulli, T-Shirt und Co als Frauen? Die Leserinnen dieses Blogs machen es wahrscheinlich so wie wir Mädels in der Runde:  Arme überkreuzen, den Pulli am Saum packen und ihn über den Kopf ziehen. Männer dagegen greifen sich meist mit beiden Händen an den Kragen und wursteln das Teil von hinten nach vorne über den Kopf. Der einzige Mann in der Runde hat genau das bestätigt, was die meisten von euch bei ihrem Liebsten wahrscheinlich auch schon beobachtet habt.

Aber warum ist das so. Diese Frage hat mich nicht in Ruhe gelassen. Daher habe ich daheim ein bisschen gegooglet und das dabei rausgefunden:

Forscher glauben, dass das am Sicherheitsverhalten liegt: Frauen können mit ihrer Methode länger einen möglichen Angreifer im Auge behalten. Männer wiederum krümmen sich lieber, um vorsorglich ihr bestes Stück zu schützen. Das ist übrigens auch die Erklärung dafür, warum Frauen vor der Queen einen Knicks machen und Männer sich eher verbeugen. Die weibliche Methode ist zudem frisurschonender – die Haare werden nur kurz angehoben und können dann wieder in ihre alte Form zurückfallen, während sie bei der Männermethode hoffnungslos durcheinandergeraten.

Die zweite Erklärung liegt in der Anatomie: Männer haben von Natur breitere Schultern und ein schmales Becken. Bei Frauen sind die Schultern dagegen meist schmaler als das Becken.  Beim Ausziehen ist es bequemer, an der breiteren Stelle anzupacken. Die befindet sich für Frauen an der Hüfte, für Männer im Schulterbereich. Das heißt, beide Geschlechter nutzen die Vorteile ihres jeweiligen Körperbaus aus.

Die Körpersprache ist ein weiterer Aspekt: Männer neigen dazu, in ihren Bewegungen ihre Körperoberfläche zu vergrößern. Sie sitzen breitbeinig da, machen ausladende Gesten und richten sich bei Konflikten drohend auf. Frauen haben dagegen oft schon in der Kindheit gelernt, ihre Körperfläche zu verkleinern. Sie schlagen die Beine übereinander, halten die Arme am Körper, machen sich bei Gefahr klein und lächeln lieber beschwichtigend (oder schreien mit hoher Stimme) statt mit Körpereinsatz zu drohen. Auch beim Pullover ausziehen zeigt sich dieser Unterschied. Wenn Männer in den Nacken greifen, richten sie ihre Arme nach oben und die Ellenbogen nach außen. Damit vergrößern sie ihr Körperbild. Frauen dagegen halten die Arme vor dem Oberkörper. Während sie den Pullover nach oben ziehen, drücken sie Kopf, Schultern und Oberkörper zusammen, wodurch sich ihr Körper eher verkleinert.

Angeboren oder erlernt? Kleine Kinder ziehen meist erst die Arme nach innen aus den Ärmeln und schieben dann den Pullover mit ihren Ärmchen von innen über den Kopf. In späteren Jahren gucken sie sich dann die für ihr Geschlecht typische Entkleidungsweise von gleichgeschlechtlichen Erwachsenen ab und ahmen sie nach. Mit Beginn der Pubertät ist dann für die meisten auch in dieser Verhaltensweise die Geschlechtsfrage geklärt.