Ohne Salz ist das Leben nicht süß! Wenden wir uns daher den deftigen Genüssen der Salzburger Küche zu. Wo kann man diese besser ergründen als im Augustiner Bräustübl zu Mülln - eine weltberühmte Institution in Sachen Bier. Das Bräustübl ist heute die größe Biergaststätte Österreichs - ein Stück lebende Geschichte im Zentrum des Salzburger Weltkulturerbes.
Gegründet 1621 von den Augustiner Mönchen, legt man noch heute großen Wert darauf, die gute, alte handwerkliche Brautradition zu bewahren wie z.B. das Markenzeichen, Bier vom Holzfass in Steinkrügen auszuschenken. Der Ausschank ist ebenfalls etwas Besonderes: Man nimmt sich einen frischen Bierkrug, geht damit zur Kasse und bekommt dort gegen Bezahlung einen Bon. Danach spült man seinen Krug mit Wasser aus und stellt sich am Ausschank an, um sich gegen Vorlage des Bons ein frisches Bier zapfen zu lassen. Einem Brauch, dem selbst ich mich, ein notorischer Nicht-Biertrinker, nicht entziehen konnte.
Die verschiedenen Stüberl und Säle (Stockhammersaal, Augustinersaal, Gambrinussaal, Rupertussaal, Michaelbeuernstüberl, Lehrerstüberl, Schlappstüberl) beeindrucken mit rustikalem, Jugendstil- oder 60er-Jahre-Charme und sind ideal, um Leute zu beobachten. Der Gastgarten mit schattigen Kastanienbäumen lädt im Sommer zum Verweilen ein. Doch diese Erfahrung blieb uns verwert, da uns der Schnürlregen einen Strich durch die Rechnung machte. Somit hatten wir genügend Zeit, den Stockhammersaal mit den urigen Sprüchen an den Wänden und den verschiedenen Stammtischen besser kennenzulernen.
Das Bräustübl ist sozusagen die Erfindung des „Shop in Shop Systems“ für ein Wirtshaus. Bevor man in die verschiedenen „Stüberl“ und Säle kommt, liegt gegenüber dem Stockhammersaal der Schmankerlgang. An dem kommt man nicht vorbei, will man etwas zu essen. Denn es gibt im Augustiner Bräustüberl keine Speisekarte, keine Bedienung, die sich mit zehn Maßkrügen zwischen den Tischen durchwurschtelt. Im Schmankerlgang gibt es 9 Stände, die Leberkäse, Semmel und Brez'n, Kuchen und süße Stückle, Würstl aller Art, Backhendl, Quargelbutter und Käse, Salate und den klassischen Radi anbieten. Hier sucht man sich sein Essen nach Gusto aus. Aber auch von Daheim Mitgebrachtes darf man im Augustiner Bräustübl anstandslos verzehren. Nur das Bier muss vom hauseigenen Fass sein. Prost!
Essen & Trinken
Süß oder salzig?
Falsche Frage! In Salzburg muss es heißen süß und salzig! Köstlich essen und trinken - für die Menscheit stets auch so wichtig wie geistige Nahrung. Für die Österreicher und despiktierlich die Salzburger hat's vielleicht sogar noch a wengerl höheren Stellenwert als bei uns. Das haben wir uns zunutze gemacht und gleich schon mal den Tag mit einer zünftigen Tortenauswahl begonnen im CaféTomaselli. 1705 gegründet, ist das Caféhaus am Alten Markt, wenige Schritte vom Dom und der Getreidegasse entfernt, Österreichs ältestes "Wiener Kaffeehaus". Noch heute repräsentiert das "Tomasselli" aus stillvolle Weise 300 Jahre altösterreichische Kaffeehaus-Tradition. Nach wie vor beliebter Treffpunkt illustrer Prominenz verehrten doch bereits anno dazumal Persönlichkeiten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhard oder Herbert von Karajan regelmäßig in diesem Café. Prächtige Holzvertäfelungen mit Intarsien zieren die Wände, Marmortische, Silbertabletss, klassische Zeitungsständer, Ober im Smoking und "Kuchenmädchen" versetzen den Gast noch im 21. Jahrhungert in die "gute, alte Zeit" zurück. Zur Auswahl stehen neben zahlreichen Kaffeespezialitäten täglich rund 40 verschieden hausgemachte Mehlspeisen und kleine Tellergerichte, die von den "Kuchenmädchen" auf großen Tableaus zu den Gästen getragen werden. Eine wirklich süße Idee, von der wir ganz begeistert waren. (Im nächsten Leben werde ich auch ein Kuchenmädchen. Einwand von meinem LieOder lieber doch nicht: wäre ich wahrscheinlich mein bester Gast).
Abens ging's dann urig weiter beim Augustiner Bräustübl zu Mülln. Eine weltberühmte Institution in Sachen Bier. Aber davon erzähle ich morgen.
Wer die Bosna nicht kennt, hat Salzburg verpennt
Mozartkugel, Nockerln, Kaiserscharrn, Strudel mit Topfen, Marillen und und und... Die Liste ist lang, was Salzburgbesucher kulinarisch unbedingt abarbeiten sollten, wenn sie die Geburtsstadt von Mozart besuchen. Auf jeden Fall nicht vergessen werden darf die Bosna, im Gegensatz zu den eher süßen Mehlspeisen eine herzhaft-deftige Leckerei. Umwickelt in leicht angebackenen Weißbrotsemmel (kein Hot-Dog-Wecken), mit Zwiebel, gehackter Petersilie und einer eigenen Curry-Gewürzmischung angerichtet, ist die Grillspezialität ein Festmahl oder auch Herausforderung für die Geschmacksknospen.
Es gibt sie an fast jeder Straßenecke, doch die beste in der ganzen Stadt gibt's am ersten Bosna-Stand von Salzburg, wie ein Leuchtreklamenschild im “Durchhaus” zwischen Getreidegasse und Universitätsplatz ankündet. Hier stehen sie - Touris und Einheimische, Akademiker und Sandler, Promis und Normalos - die Schlange vorm kultigen Grill ist genauso lang wie die Blicke der Kunden hungrig.
1950 wurde die Original Bosna im Balkan Grill vom Bulgaren Zanko Todoroff erfunden. Die gegrillten Bratwürste im getoasteten Weißbrot mit Senf, Zwiebeln und einer Curry-Gewürzmischung begeisterteten sofort. Die Salzburger Fleischhauerfamilie Walter hat dann dieses Rezept übenommen - ebenso wie das Standl und darf deshalb seit 30 Jahren die Original Bosna verkaufen. “Balkan Grill” Betreiberin Hildegard Ebner verfüttert schon seit 25 Jahren zu Tausenden an die Feinschmecker in der Innenstadt die brutzelnden Schweinsbratwürschtel.
Es gibt Ice, Ice, Baby!
An einem warmen Sommertag gibt es kaum etwas Erfrischenderes als Eis. Während man früher meist nur zwischen Erdbeer, Schokolade und Stracciatella wählen konnte, hat sich die Angebotspalette in den Eisdielen inzwischen deutlich verbreitert. Darunter so exotische Sorten wie Paprika, Krokant mit Rum oder Kaugummi-Bubble Gum– eine kulinarische Herausforderung für die Macher wie auch die Kunden im badischen Städchen Lahr.
Das Eiscafé La Piazza (Friedrichstraße 5) etwa punktet mit Zitrone-Salbei, Joghurt-Feige und Sachertorte. Ein echter Renner sei – besonders bei den Frauen –Joghurt-Holunder, sagt Chef Angelo Bianchi. Alle Sorten stammen aus der eigenen „Eisschmiede.“ „Man muss sich von den anderen Eisdielen in Lahr unterscheiden“, begründet Bianchi seine Experimentierfreude. Der Italiener hat den Ehrgeiz, jede Woche eine neue Geschmacksrichtung zu entwickeln. „Wenn ich kreiere, darf mich keiner stören, sonst werde ich sauer“, lacht er. Der leidenschaftliche Koch ist stolz auf sein Talent, ungewöhnliche Zutaten miteinander zu kombinieren, was sonst keiner machen würde. Wodka-Lemon, Pfirsich, Schokolade verfeinert mit Chili, Wasabi oder Rosmarin sowie Campari-Orange sind Rezeptideen, die demnächst in der Kühltheke zu finden sein werden. Doch auch Eis mit Gorgonzola oder Fetakäse mit Gurke sind für den einfallsreichen Cafébesitzer nicht abwegig. „Essen muss Spaß machen, muss spielerisch sein“, ist er überzeugt. „Wenn etwas nicht läuft, schmeiße ich es wieder aus dem Programm“, sagt er. Etwa Ananas und After Eight. Die seien bei den Lahrer gar nicht gut angekommen. Bianchi, der auf Nachfrage gerne erklärt, auswelchen Komponenten ein Eis besteht, ist auch offen für Anregungen aus den Kundenreihen. Doch egal, für welche Geschmackrichtung man sich entscheiden. Der Kreateur verweist darauf, dass er nur frische und hochwertige Zutaten verwendet. Für das Sachertorten-Eis liefert beispielsweise ein Konditor extra den Biskuit. Künstliche Zusatzstoffe? Fehlanzeige! Für einen Euro pro Kugel weiß der Käufer also, was er in seiner Waffel hat.
Ein echtes Paradies für Fußballfans ist die Eisdiele Crema Caffe & Gelato (Marktstraße 31), die zurzeit die brasilianische Frucht Goiaba in Kombination mit Erdbeere anbietet. Auch Acerola mit Ingwer vermittelt einen exotischen Geschmack von Südamerika. Selbst ein typisches Getränk aus Brasilien ist in gefrorener Konsistenz zu haben. „Ein Bekannter hat mir erzählt, dass dort Papayafruchtsaft mit Cassis-Likör in den Bars serviert wird“, sagt Tonini Cristian. „Da bin ich auf die Idee gekommen, aus dieser Rezeptur Eis zu machen.“ Eigentlich könnte man alles, was essbar ist, in Eis umwandeln, ist der Fachmann überzeugt. Eis sei ein dankbares Produkt, dem man seinen eigenen Stempel aufdrücken könne. „Damit kann man sich auch sehr gut von der Konkurrenz abheben“; betont Tonini. Wenn es heiß ist, verkaufen er und seine Kollegen am meisten Fruchteis. „Aus 100 Prozent Früchten, ohne Zusatzstoffe und garantiert kalorienarm“, betont der Kenner. Wird’s kälter, ist Milcheis angesagt. Dann will er auch seine neueste Schöpfung – Schoko mit Tequila auf Milcheisbasis ins Sortiment. „Wir haben drei Wochen lang daran probiert“, erinnert er sich schmunzelnd an die Testphase. „Aber es kommt nur in die Kühltheke, was uns selber schmeckt.“ Dort bleibt eine Sorte etwa ein bis zwei Wochen, bevor sie durch eine andere ausgetauscht wird. Aber was sich bewährt hat, kommt in regelmäßigen Abständen immer wieder, verspricht Cristian Tonini.
Flower Power im Kücheneinsatz
Nein, dass soll jetzt keine Retroperspektive für die Prilblumen sein. In den siebziger Jahren klebten sie auf Küchen- und Badezimmerkacheln, verschönerten Türrahmen oder Kühlschränke: eine ganze Generation ist mit den kultigen Prilblumen aufgewachsen und verbindet damit fröhliche Erinnerungen. Die bunten Blüten, die als selbstklebende Abziehbildchen auf den Flaschen-
Diese Blumen, die Mina Niederschweiberer auf dem Pforzheimer Krämermarkt anbietet, können aber mehr. Sie stoppen das Überkochen. Vorbei die Zeit überbrodelnder Töpfe und Pfanne. Kochblume auflegen - fertig! Der Überkoch-STOPP funktioniert für Milch, Nudeln, Reis oder alles, was beim Kochen schäumt. Dank Silikonblüte bleibt die Herdplatte sauber - nichts kocht mehr über!Ein weiterer Pluspunkt: Bei reduzierter Hitze lässt sich Gemüse gesund und vitaminschonend zubereiten.