Ist es eine Frage des Alters, das Weihnachten nahtlos in Ostern übergeht? Oder ein allgemeines Zeitphänomen? Bislang kannte ich den rabiaten Wechsel einer Jahreszeit in die nächte nur von Weihnachten. Kaum sind die Sommerferien zu Ende, gibt's im Supermarkt die ersten Schoko-Nikos und Christstollen.
Daran hat man sich ja zwangsläufig gewöhnt. Jetzt aber stehen neben der Krabbelkiste mit Marzipan-Tannenbäume und Knickebein-Stiefeln (auch so ein Thema "Wohin sind sie entschwunden") zum Schleuderpreis die Aufsteller mit Goldhasen und Nougat-Eiern. Geht's noch? Wo sind die Tage dazwischen geblieben? Wer hat sie geklaut? War da mal nicht was mit Fasching und Frühling?
Wenn man älter wird, rast die Zeit sowieso wie im ICE dahin. Da muss man nicht noch kräftig anschubsen mit vorgezogenen Terminen.
Hallo! Ostern ist in 3 Monaten, ausgeschrieben DREI Monaten. Wie soll die Vorfreude bis dahin anhalten? Ich will mich maximal vier Wochen vor Termin auf die Feiertage wie Bolle freuen, und keinen Tag frühen. Aber dann wird mit Schmackes gefeiert. Vor allem an einem solchen Festtafel wie von Reichenbach.
Denn was bleibt, wenn's auf die Zielgerade Richtung Karfreitag geht? Nur ein Gefühl der Übersättgung im Magen! Das jegliches Fitzelchen an Aufregung erstickt, die mir als Kind so schön im Bauch gekribbelt hat. Fühlt sich so ähnlich an, wie wenn man sich an einem Dutzend Knickebein-Eiern gründlich überfressen hat.