Viele kleine Jungs träumen davon, später einmal Feuerwehrmann zu werden oder zumindest einmal hinter die Kulissen der Feuerwache schauen zu dürfen. Ich bin zwar weder ein Junge, noch hatte ich jemals einen ähnlich gearteten Wunsch, dennoch wird dieser Traum bei der Kehler Feuerwehr wahr. Im Zuge der Sommeraktion "Offenes Werkstor" der Kehler Zeitung begleite ich 17 Leser bei ihrem Blick hinter die Kulissen in der Zentrale beim Läger.
Neben den Vorführungen mit dem Feuerlöscher und dem schweren Gerät wie Spreiz- und Schneidgerät und der Fahrt im Feuerwehr-Auto dürfen ein paar Wagemutige unter uns die Hubrettungsbühne aus dem Fuhrpark ausprobieren. In läppische 32-Meter-Höhe soll es mit dem luftigen Hebekorb gehen. Dass ich dabei bin, ist natürlich klar wie Kloßbrühe. Ehrensache, für die Zeitung den Kehlern aufs Dach zu steigen. Was die Feuerfighter können, kann ich als abgebrühter Journalist schon lange, denke ich.
Corina, was biste blöd! Schließlich vermeidest du doch konsequent alles auf der Cannstatter Wasen und im Europa-Park, was nur im Ansatz über 5 Meter Höhe hinausreicht. Wohlweislich!!!
Hab ich gerade gesagt läppische 32 Meter? Vergesst das lieber wieder. Auf der kleinen Plattform mit 2-Meter-Länge und 1-Meter-Breite sowie nur durch ein Haltegitter gesichert, sieht die Sache gleich mal ganz anders aus. Direkt runterschauen geht gar nicht. Stoisch geradeaus blickend schieße ich dann ein paar Fotos von der Rheinstadt, als Beweis für die lieben Kollegen in der Redaktion, falls die Schißhaftigkeit unterstellen sollten. Aber auch um mein schwumeliges Gefühl im Magen zu ignorieren. Ooops, der will doch jetzt nicht schlapp machen?
Der kleine Rundumblick dauert vielleicht 4 Minuten, spätestens in der 3,5. Minute kriegen die weichen Knie wieder festere Konsistenz, aber da geht's mit dem Drahtkorb auch wieder nach unten.
Die Erde hat mich wieder. Trotzdem - ein kleines bisschen Stolz verspühr ich ganz tief in mir schon. Und auch ganz schön viel Hochachtung für die Floriansjünger.