Kündigen bei Paperblog

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So kommt Ihr aus der Paperblog-Falle raus  Foto: Fotolia

Oder besser gesagt, wie ich der Paperblogfalle entging beziehungsweise wieder rausfand

Ich muss mich outen und zugeben, dass ich so ein Fall bin, der sich vor einem halben Jahr von Paperblog hat verschaukeln lassen. Kann als Entschuldigung nur anführen, dass ich als Blogger-Anfänger jung und dumm war und auf die Verführung der lieblichen Johanna (oder nennt sie sich jetzt Julia?) reingefallen bin. Mit dem Versprechen auf einen größeren Bekanntheitsgrad meines Blogs und in Traffic zu ersticken habe ich mich ködern lassen, den entscheidenden Klick zu tun und ein Teil der Paperblog-Community zu werden.

Blöd nur, dass ich - wie immer in den meisten Fällen - erst ab diesem Zeitpunkt angefangen habe, mein Gehirn einzuschalten und genauer nachzuforschen. Mit dem Resultat: Andere Blogs warnten eindringlich davor, sich auf das Spielchen einzulassen und sämtliche Posts an Paperblog zu verschenken. Die machen damit, was sie wollen. Können Texte ändern, verkaufen und überall veröffentlichen, wo sie nur wollen.

Sollte ich kündigen wollen, drohen mir Schadensersatzforderungen von Seiten Paperblogs: Wie Kerstin Wirsing aus den AGB zitierte: „2.6 Gemäß Artikel L 121–4 des französischen Gesetzes zum Geistigen Eigentum kann der Blogger der Paperblog das Recht entziehen, seine Inhalte zukünftig zu nutzen. Der Rückruf der Rechte wird einen (1) Monat nach Bekunden dieses Wunsches seitens des Bloggers wirksam und kann zur Folge haben, dass die PaperBlog Schadensersatz vom Blogger für den ihr durch den Rückruf des Inhalts entstandenen Schaden einfordert. Dies gilt nicht, soweit der Rückruf aufgrund einer Vertragsverletzung seitens PaperBlog erfolgt.“

 Nirgendwo der Hinweis, dass es so etwas wie doppelten Content gibt und mein Blog durch die Teilnahme an Paperblog einen viel größeren Schaden hat.
Wären die so freundlich wie sie tun, welcher Schaden könnt ihnen denn entstehen?
Lösche ich solche Inhalte, sind dies 4 Minuten Datenbankarbeit und aus die Maus,
also muss der Schaden ein anderer sein, denn Paperblog bei einer Löschung meiner Daten hat, wenn ich da auf einmal nicht mehr mitmachen will.
Fakt ist: Paperblog nutzt den Inhalte für ihr Geschäft und sie kassieren mich nochmals ab, wenn ich kein kostenloser Content-Lieferant mehr sein magst.
Und klar Gerichtsstand ist Frankreich - wer traut sich da zu klagen

O Shit! Also erstmal den Kopf in den Sand gesteckt. Schließlich ist doch damals zeitgleich mit meiner Anmeldung zu Paperblog mein Rechner abgestützt und ich habe seit daher auch nix mehr von dem Verein gehört. Doch vor ein paar Tagen bin ich mit der schnöden Realität konfrontiert worden. Als ich einen Artikel von mir gegoogelt habe, wurde dieser auf Paperblog aufgelistet, noch weit vor meinem eigenen Blog.

Alles klar, ich stecke in der Kündigungs-Falle. Von einer Bloggerin wusste ich, ihr ist dasselbe vor drei Jahren auch passiert, als sie angefangen hatte zu bloggen. Sie hat ewig gegoogelt und nach einer Lösung gesucht. Der einzige Weg damals für sie war es, die URL des RSS Feeds zu ändern. „Dadurch habe ich einige Leser verloren, aber besser als das meine Posts immer noch dort erscheinen!“, meinte sie. „Von anderen habe ich gehört das sie den gesamten Blog geschlossen haben. Bei Paperblog einfach kündigen oder den Account zu schließen ist nicht, zumindest habe ich nie etwas dazu gefunden“, so die Bloggerin weiter.
Das macht doch richtig Mut. 🙁 

Mein Aufruf in einer Bloggergruppe bei Facebook brachte endlich die Erkenntnis, dass sich seit kurzem rechtlich bei Paperblog etwas geändert haben muss. So wusste Christina Hütten: „Der Gerichtsstand ist in Frankreich. Allerdings agieren sie auch in Deutschland mit einem deutschen Auftritt. Dann sind sie auch verpflichtet, entsprechende Anfragen beantworten zu können. Wahrscheinlich hängt mit dem deutsche Web-Auftritt die Lösung zusammen, die Madline Lubjuhn parat hatte: „Ich habe es jetzt erst einmal über das Kontaktformular probiert: http://de.paperblog.com/kontakt/. Dort kann man als Betreff direkt "Ich möchte die Zusammenarbeit mit Paperblog beenden" auswählen.

Was soll ich sagen: „So einfach, so gut!“ Dieser Input war genau richtig. Nach wenigen Minuten erhielt ich diese Nachricht:

Hallo  Corina,

wir bedauern es sehr, Sie als Blogger bei Paperblog verloren zu haben. Selbstverständlich akzeptieren wir Ihren Wunsch und ich habe Ihren Blog sowie sämtliche Artikel soeben von unserer Seite genommen.
Bis die Änderung auf unserem Server übernommen wird, kann es jedoch noch einen Moment dauern.
Bitte haben Sie etwas Geduld - der Vorgang ist in wenigen Stunden ausgeführt.

Mit freundlichen Grüßen,

Johanna/johanne@paperblog.com

Das war’s, wie es aussieht. Nochmal glimpflich davongekommen – ohne Lehrgeld zahlen zu müssen! Ich sage der Community: Ganz herzlichen Dank, Leute, für die schnelle und unbürokratische Hilfe! So müsste es immer sein.

9 Gedanken zu “Kündigen bei Paperblog

  1. Miri

    Ich finde es weder dumm, noch unerfahren. Ich finde es kann jedem passieren. einschließlich mir.... 🙂 Und ich sage ein dickes Dankeschön für diesen tollen Artikel.

  2. Beitragsautor

    Hallo Miri,

    ich freue mich, dass Dir mein Artikel gefallen hat. Vielleicht hat er dich sogar davor bewahrt Teil der Paperblog-Community zu werden, das würde mich schon sehr stolz machen.
    Liebe Grüße von Corina

  3. Ich bin gerade auf der Suche, ob ich weiter bei Paperblog bleiben soll oder nicht. Ich habe mir nie Gedanken gemacht, was dort mit meinen Inhalten passiert. Das war wohl recht blauäugig... Kam auf das Thema, weil dort gerade einer meiner Beiträge total gepusht wird und ich mich gerade frage, was sie davon haben. ... Ich lese hier mal weiter mit.

  4. Beitragsautor

    Hallo Stephanie,

    freue mich, wenn Du weiter mit dabei bist, und wenn ich Dir mit dem Post helfen konnte.
    Liebe Grüße
    Corina

  5. Juhu ich bin wieder frei!

    Vielen vielen Dank für deinen Beitrag hier und auch den nützlichen Link zur Abmeldung. Damit hat es auch bei mir funktioniert und ich bin den Verein wieder los.
    Ich war anfänglich einfach etwas naiv und habe mich gefreut, dass eine externe Plattform meine Beiträge veröffentlichen wollte. Bis mir nach ein paar Wochen aufgefallen ist " Hey die füllen mit deinen kostenlosen Beiträgen ihre Homepage mit Inhalten ." Auch war mir zum Zeitpunkt des Beitritts nicht bewusst, dass die dort meine Beiträge einfach so ändern können geht mal gar nicht.

    Früher wäre so etwas unter der Kategorie " Nepper Schlepper Bauernfänger" gelaufen 😉

    Liebe Grüße von einer wirklich dankbaren
    Sabrina

  6. Beitragsautor

    Hallo Sabrina,

    super! Freut mich, dass ich Dir helfen konnte.

    Liebe Grüße und schöne Osterfeiertage
    Corina

  7. Oh, ich habe das gleiche Problem, nur leider bin ich gestern erst darauf gekommen und habe Paperblog zwecks Kündigung angeschrieben. Ich hoffe, ich bekomme eine Antwort. Die Links werden nicht übernommen, Zitate falsch gesetzt. Damit könnte ich richtig Probleme bekommen. Mir ist schon richtig schlecht, wenn ich daran denke. Ich hoffe, es wird alles gut bei mir und die melden sich. Ich wünsche Dir eine schöne Woche. Liebe Grüße Jana

  8. Beitragsautor

    Hallo Jana, eigentlich müsste es mit dem entsprechenden Link problemlos klappen, da wieder auszusteigen. Wenn nicht, melde Dich einfach nochmal bei mir.
    Wünsch Dir auch sonnige Tage und liebe Grüße
    Corina

  9. Hallo Corina,
    auch ich sage Danke für Deinen hilfreichen Beitrag! Hab soeben über das Kontaktformular bei Paperblog die Kündigung gefordert. Mir war auch nicht bewusst, was für Konsequenzen eine Mitgliedschaft auf Paperblog mit sich bringt.
    Liebe Grüße
    Suzy

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